DR. HERIBERT WAITZER, MSc
FACHARZT FÜR INNERE MEDIZIN & INTERNISTISCHE SPORTHEILKUNDE

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GESUNDHEITSSPORT (Training als Medikament)


Wer möchte schon gerne auf Dauer Medikamente einnehmen?


Entweder man hat schon Medikamente, die man auf lange Zeit einnehmen soll oder es steht zur Diskussion, dass man welche nehmen müsste. In beiden Fällen werde ich immer wieder gefragt, ob es nicht möglich sei weniger oder gar nichts einzunehmen.

Die medizinische Trainingstherapie stellt manchmal bei chronischen Erkrankungen in der inneren Medizin tatsächlich eine zweitbeste Lösung dar. Die beste Lösung aus der Sicht der Patienten wäre wohl die Medikamente wegzulassen aber sonst nichts zu ändern. Nur das geht halt leider kaum.

Training als Medikament hat den Nachteil, dass man es regelmäßig durchführen muss, auch wenn man primär nicht sonderlich sportbegeistert ist. Genauso wie eine Tablette oder Kapsel nur wirkt, wenn man sie regelmäßig einnimmt, so ist es auch beim Training als Medikament. Den Vergleich kann man noch weiter ziehen. Genauso wie man bei einer Tablette nicht angibt: " nehmen sie etwas davon, wann sie gerade Lust und Zeit haben" sondern zum Beispiel "zwei mal täglich eine Tablette" sollte auch beim Training ein genaue Angabe vorliegen wie oft, wie lange und mit welcher Intensität was trainiert werden soll.

Dann hat Training aber auch ganz entscheidende Vorteile. Man kann mit einer Verbesserung der Sauerstoffaufnahme und einer Steigerung der Muskelkraft Erfolge erzielen, die durch kein "anderes Medikament" erzielbar sind – und diese Erfolge sind auch messbar. Darüber hinaus hat Training den enormen Vorteil, dass nicht nur zum Beispiel der Blutdruck gesenkt wird, sondern auch gleich die Blutfette und der Blutzucker abnehmen und das Immunsystem und die Fließeigenschaften des Blutes verbessert werden – um nur einige Effekte zu nennen. Im Idealfall erspart man sich nicht nur ein Medikament sondern gleich mehrere.

Diese faszinierende Aussicht hat mich bereits sehr früh – vor ca 20 Jahren – dazu gebracht, dass ich mich intensiver mit dieser Therapiemöglichkeit auseinandergesetzt habe. In meiner siebenjährigen Tätigkeit als hauptberuflicher Sportmediziner konnte ich am Aufbau der ambulanten kardialen Rehabilitation in Österreich mitarbeiten. Genau genommen waren wir in Krems die dritten Arbeitsgruppe nach Prof. Haber in Wien und Prof. Benzer in Vorarlberg, die diese Möglichkeit angeboten haben.

Was ist in der praktischen Durchführung der sportmedizinischen Untersuchung bei Patienten
mit inneren Erkrankungen zu beachten?


Die Belastungsuntersuchung sollte nicht am Laufband sondern am Fahrradergometer durchgeführt werden, da nur bei der Fahrradergometrie der Oberkörper so ruhig ist, dass ständig ein EKG mit guter Qualität abgeleitet werden kann und dass laufende Blutdruckmessungen ohne Unterbrechung der Belastung möglich sind.

Bewährt hat sich auch die Durchführung der Belastungsuntersuchung als Ergospirometrie, das bedeutet die gleichzeitige Messung der Sauerstoffaufnahme, der Kohlendioxidabgabe und der insgesamt geatmeten Luft.

Ein wichtiger Hinweis noch zum Schluss. Gerade bei der medizinischen Trainingstherapie erscheint es von großer Bedeutung, dass die Umsetzung der Daten aus der sportmedizinischen Untersuchung in die konkrete Trainingspraxis unter Anleitung eines erfahrenen Trainingsexperten erfolgt. Auch dafür gibt es konkrete Angebote – siehe www.move2prevent.at.



   

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